Taktile Kennzeichnung und taktile Warnhinweise

Was ist eine taktile Kennzeichnung? Wann ist sie verpflichtend?

Um sehbehinderte Personen vor chemischen Gefahren zu schützen, sind taktile Warnhinweise (erhabene Warnzeichen) für bestimmte Produktgruppen gemäß der türkischen SEA-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen) vorgeschrieben. Produkte, die unter bestimmte Gefahrenklassen fallen, müssen eine taktile Kennzeichnung tragen. Diese erhabenen Symbole helfen sehbehinderten Personen, das Produkt zu erkennen und mögliche Unfälle zu vermeiden. Insbesondere Verpackungen von entzündlichen, giftigen oder ätzenden chemischen Produkten müssen mit einem taktilen Warnsymbol (erhabenes Dreieck) versehen sein.

Was ist die SEA-Verordnung? Welcher Artikel schreibt die taktile Kennzeichnung vor?

Die SEA-Verordnung (Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung) regelt die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von chemischen Stoffen und Gemischen. Sie wurde in der Türkei im Einklang mit der EU-CLP-Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 umgesetzt. Artikel 3.2 der Verordnung befasst sich mit der Einstufung von Gemischen und legt besondere Verpackungspflichten für gefährliche Gemische fest, die Verbrauchern angeboten werden.

Für welche Produkte ist eine taktile Kennzeichnung verpflichtend?

Gemäß der SEA-Verordnung müssen die folgenden Produkttypen mit einem taktilen Warnhinweis auf der Verpackung versehen sein:

1. Akut toxische Gemische (Kategorie 1–3)
• Produkte, die durch Einatmen, Verschlucken oder Hautkontakt giftig sind
  
  
2. Ätzende Produkte
• Gemische, die Hautverätzungen oder schwere Augenschäden verursachen
  
  
3. Produkte mit schwerwiegenden Gesundheitsgefahren
• Produkte, die als aspirationsgefährlich, krebserregend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsschädigend eingestuft sind
  
  
4. Entzündbare Flüssigkeiten (Kategorie 1–3)
• Leicht entzündliche flüssige Produkte
  
  
5. Hautsensibilisierer (unter bestimmten Bedingungen)
• Wenn das Produkt Verbrauchern angeboten wird und ein signifikantes Allergierisiko besteht

Wie sieht ein taktiles Warnsymbol aus?

• Ein erhabenes Dreieck, direkt auf die Verpackung geprägt
• Muss der europäischen Norm TS EN ISO 11683 entsprechen
• Deutlich spürbar, nicht ablösbar und so angebracht, dass es während der gesamten Lebensdauer des Produkts intakt bleibt

Wer ist gesetzlich zur Anbringung der taktilen Kennzeichnung verpflichtet?

Die Pflicht zur taktilen Kennzeichnung gilt für:

• Hersteller chemischer Produkte
• Importeure
• Händler, die Produkte an Verbraucher abgeben

Warum ist das wichtig?

Es ist entscheidend, eine unbeabsichtigte Exposition sehbehinderter Personen gegenüber gefährlichen Chemikalien zu vermeiden. Es handelt sich nicht nur um eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch um eine wichtige Maßnahme zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und zur Förderung der Barrierefreiheit.

Bei CHEMLEG bieten wir im Rahmen unserer Beratung zur Kennzeichnung chemischer Produkte:

• Konformitätsprüfungen von Produktverpackungen
• Bewertung der Notwendigkeit taktiler Warnhinweise
• Unterstützung bei der technischen Dokumentation gemäß der SEA-Verordnung

Häufig gestellte Fragen

1. Was ist ein taktiles Warnsymbol?
   Es handelt sich um ein Kennzeichnungssystem, das sehbehinderten Personen hilft, Produkte zu identifizieren und Unfälle zu vermeiden.
   
   
2. Auf welchen Verpackungen muss das taktile Warnsymbol angebracht werden?
   Auf allen Verkaufsverpackungen, die physisch an Verbraucher gelangen.
   
   
3. Was passiert, wenn keine taktile Kennzeichnung angebracht wird?
   Bei Inspektionen kann das Fehlen taktiler Warnhinweise zu Geldbußen und Rückrufen führen.
   
   
4. Für welche Produkte ist die taktile Kennzeichnung verpflichtend?
   Verpackungen von Stoffen und Gemischen, die als akut toxisch, hautätzend, keimzellmutagen Kategorie 2, karzinogen Kategorie 2, reproduktionstoxisch Kategorie 2, atemsensibilisierend, STOT Kategorie 1 oder 2, aspirationsgefährlich, entzündbare Gase, entzündbare Flüssigkeiten Kategorie 1 oder 2 oder entzündbare Feststoffe eingestuft sind—unabhängig vom Verpackungstyp oder -volumen—müssen ein taktiles Warnsymbol tragen.
   
   
5. In welchen Branchen werden taktile Warnsymbole am häufigsten verwendet?
• Haushaltsreinigungsmittel
• Industrielle Chemikalien
• Autopflegeprodukte
• Farben und Lacke
• Klebstoffe und Lösungsmittel
• Lufterfrischer