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Über die Azol-Fungizidresistenz bei Aspergillus-Pilzen
Was ist Azol-Fungizidresistenz?
Aspergillus-Pilze können bestimmte Infektionen und allergische Reaktionen verursachen. Zur Vorbeugung solcher Erkrankungen werden Medikamente eingesetzt, die als Azol-Fungizide bekannt sind. Laut einem Bericht, der mit Unterstützung des Gemeinsamen Forschungszentrums der Europäischen Kommission erstellt wurde, kann der übermäßige Einsatz dieser Medikamente das Risiko erhöhen, dass Aspergillus-Pilze eine Resistenz gegenüber antifungalen Behandlungen entwickeln.
Wo werden Azol-Fungizide eingesetzt?
Azolhaltige Substanzen werden häufig in folgenden Bereichen verwendet:
- Pflanzenschutzmittel (Pestizide),
- Veterinärmedizin,
- Holzschutzmittel,
- Industrielle Chemikalien,
- Kosmetika.
Der Bericht hebt hervor, dass die weitverbreitete Nutzung von Azolen außerhalb der Humanmedizin, insbesondere in der Landwirtschaft, das Risiko einer Resistenzentwicklung bei Aspergillus erhöht.
Über den One-Health-Ansatz
Laut der ECHA erfordert die Bekämpfung der Azolresistenz bei Aspergillus eine sektorübergreifende Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang haben die Agenturen der Europäischen Union im Rahmen des One-Health-Ansatzes zusammengearbeitet, um das Problem der Azol-Fungizide anzugehen.
Die am One-Health-Ansatz beteiligten Agenturen sind:
- Europäische Chemikalienagentur (ECHA)
- Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
- Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC)
- Europäische Umweltagentur (EEA)
- Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA)
Im Rahmen ihrer Untersuchung haben diese Agenturen Beweise im Zusammenhang mit dem Problem geprüft, Faktoren identifiziert, die zur Azolresistenz beitragen, und Maßnahmen vorgeschlagen, um diese Resistenz zu kontrollieren. Die ECHA hat folgende Empfehlungen veröffentlicht:
- Zusätzliche Genehmigungs- und Zulassungsanforderungen für Azol-Fungizide könnten eingeführt werden.
- Die Forschung und Entwicklung neuer Fungizide, die keine Resistenz gegen in der Humanmedizin verwendete Antimykotika fördern, könnte unterstützt werden.
- Durch die Einhaltung guter landwirtschaftlicher Praktiken (GAP) könnten organische Abfälle ordnungsgemäß gelagert, Abfälle effizient verwaltet und azolbehandelte Produkte verantwortungsvoll genutzt und entsorgt werden.
- Effektive Maßnahmen zur Abfallbewirtschaftung könnten für mit Azol-Bioziden behandeltes Holz eingeführt werden.
- Mehr Daten über die Verwendung von Azol-Fungiziden und azolhaltigen Antimykotika könnten gesammelt werden.
- Spezifische technische Leitlinien und Risikobewertungsmethoden könnten entwickelt werden, um regulatorische Entscheidungen zur Zulassung von Azol-Substanzen und zur Reduzierung der Azolresistenz bei Aspergillus zu unterstützen.
- Weitere Forschungen könnten durchgeführt werden, um bestehende Unsicherheiten zu beseitigen.
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Was können Unternehmen erwarten?
Die zunehmende Bedeutung der Azol-Fungizidresistenz könnte auch Auswirkungen auf die Registrierung und Zulassung von Chemikalien haben.
- Zusätzliche Genehmigungs- und Zulassungsanforderungen könnten für Biozidprodukte und Industriechemikalien mit Azol-Fungiziden festgelegt werden.
- Die Forschung nach neuen Fungiziden, die keine Resistenz gegen Antimykotika in der Humanmedizin fördern, könnte unterstützt werden.
- Strengere Vorschriften für die Abfallbewirtschaftung und Entsorgung könnten für mit Azol-Bioziden behandeltes Holz eingeführt werden.
- Erhöhte Berichtspflichten und Datenerfassungsanforderungen zur Nutzung von Azol-Fungiziden und Antimykotika könnten durchgesetzt werden.
- Unternehmen könnten dazu verpflichtet werden, detaillierte Aufzeichnungen über diese Stoffe zu führen.
- Neue technische Leitlinien und Verfahren zur Risikobewertung könnten zur Regulierung des Einsatzes von azolhaltigen Chemikalien eingeführt werden.
- Vor der Zulassung eines neuen Fungizids oder der Verlängerung einer bestehenden Zulassung könnte eine vorherige Bewertung des Kreuzresistenzrisikos mit in der Humanmedizin verwendeten Antimykotika erforderlich sein.
- Die Zusammensetzung zugelassener Biozidprodukte könnte geändert oder durch alternative Stoffe aktualisiert werden.
Bleiben Sie über mögliche Aktualisierungen zu diesem Thema informiert und profitieren Sie von unserer Unterstützung bei der Einhaltung der EU REACH und BPR-Vorschriften.